100 Ideen gegen Langzeitarbeitslosigkeit

Konzept zum Aufruf des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen zur Einreichung von Interessenbekundungen für den Wettbewerb „100 Ideen gegen Langzeitarbeitslosigkeit“ in der ESF-Förderphase 2014 - 2020

Projektlaufzeit: 01.02.2022 - 31.01.2023

Unsere Konzeptidee für den Wettbewerb

Weil bei Haushaltsauflösungen immer wieder viele schöne Dinge entdeckt werden, die durch Reparatur, Umgestalten und Restaurieren in eine neue Nutzung oder eine Wiederverwendung geführt
werden können, möchten wir das Geschäftsfeld "Design & Upcycling" etablieren. Das deutsche Umweltbundesamt wies dem Upcycling im Sinne von Nachnutzung von Materialien 2016 einen Rang als Innovationstyp zu.

Beim Upcycling werden Abfallmaterialien, ausrangierte Gegenstände oder (scheinbar) nutzlose Stoffe in höherwertige Produkte umgewandelt und dadurch aufgewertet. So werden aus alten Stoffen und Altkleidern neue stylische Kleidungsstücke, Kissen oder auch Einkaufstaschen hergestellt. Aus alten Lederjacken werden z.B. neue Ledertaschen kreiert. Die Stoffe, und Kleidungsstücke können aus den Vorräten der Haushaltsauflösungen entnommen werden. Eine Nähmaschine und Muster zur Anfertigung von neu gestalteten Kleidungsstücken existieren bereits.

Ein weiteres großes Feld beim Upcycling ist es, alte Möbel aufzubereiten. Sie werden umgebaut, aufbereitet und erhalten so ein neues, modernes Aussehen, auch gebrauchte Lampen bekommen ein neues ansprechendes Aussehen. Das benötigte Werkzeug, wie Schleifmaschinen, Werkbank und so weiter, sind bereits vorhanden und können genutzt werden. Ein kleiner Kellerraum kann für die lauteren Arbeiten, wie Sägen, Hämmern und Schleifen, eingerichtet werden.

Der bereits bestehende Kundenstamm besteht aus Menschen, die Ihre Individualität hervorheben möchten, ganz besonders auch im Modebereich, sowie Menschen, die ihr Leben nachhaltig gestalten möchten. Ein großer Kreis sind Liebhaber von aufbereiteten Vintage-Möbeln und anderen Vintage-Produkten.

Das Geschäftsfeld "Design & Upcycling" zeichnet sich dadurch aus, dass hochwertige Produkte bis hin zu Designerstücken angefertigt werden sollen. Die Produkte werden dann über das Internet beworben und vertrieben, um einen größeren Kundenkreis zu akquirieren. Im Sozialkaufhaus wird eine Schaufensterfläche bereitgestellt, um diese Produkte optimal zu bewerben. Hierzu ist es erforderlich, dass neben der Erarbeitung und Weiterentwicklung der Strategie für den Aufbau des neuen Geschäftsfeldes "Design & Upcycling", zusätzlich optimale Marketingstrategien entwickelt werden.

Es gibt viele zugewanderte Mitbürger*innen, die als Näher*innen ausgebildet sind, aber in Deutschland nicht anerkannt werden. Deren Potenzial möchten wir nutzen und weiter ausbauen. Das Gleiche gilt für den Handwerksbereich, auch hier gibt es unter den zugewanderten Menschen viele Arbeitslose mit nicht anerkannten Berufen. Vor dem Hintergrund unserer Erfahrungen verfügen diese Personen häufig über großes handwerkliches Geschick im Schreinern, Tischlern und anderen Tätigkeiten.

Unsere Projektziele

  • Ein neues Geschäftsfeld einzurichten, welches einen zusätzlichen Beitrag zum Unternehmensgewinn beisteuert.
  • In dem neuen Geschäftsfeld "Design & Upcycling" möchten wir unserem gesellschaftlichen Auftrag nachkommen und sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze einrichten, vor allem auch für benachteiligte Gruppen, wie Langzeitarbeitslose, Menschen mit Handicap, Alleinerziehende, Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund.
  • Eine individuelle Förderstruktur aufbauen, damit die neuen Mitarbeiter, die lange nicht erwerbstätig waren, einen individuellen Arbeitsrhythmus finden.
  • Es sollen aus vorhandenen Ressourcen hochwertige Produkte, sowie auch Designerstücke kreiert werden.
  • Nachhaltiger Konsum soll durch den Verkauf der gebrauchten, upgecycelten Waren gefördert werden. Die Nutzungsdauer von Gegenständen soll damit verlängert werden, damit z.B. auch ein indirekter Beitrag zu einer Verringerung des CO₂-Ausstoßes beigetragen werden kann.
  • Es geht uns beim Upcycling, um die Rettung wertvoller Ressourcen, letztendlich um Konsumreduzierung, Upcycling ist eine Form davon.
  • Es geht um die Einsparung von Energie und die Vermeidung der Abgabe von CO₂ und Schadstoffen.
  • Auch ökologische und soziale Probleme können dadurch reduziert werden. Mit den upgecycelten Produkten, die anstelle von "neuen" Produkten genutzt werden, kann im Idealfall die Abholzung der Tropenwälder verringert werden. Dadurch wird die Vertreibung von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern reduziert und deren Lebensraum erhalten.

Durch das neu einzurichtende Geschäftsfeld "Design & Upcycling", werden diese Ziele weiter gefördert und verstärkt. Die aufbereiteten und designten Produkte werden neue Absatzmöglichkeiten generieren, und so den Umsatz steigern. Ziel ist es, das Geschäftsfeld kostendeckend zu führen.

Erwirtschaftete Gewinne fließen zurück in das Unternehmen, um das neue Geschäftsfeld weiter auszubauen, weitere Geschäftsfelder zu entwickeln und weitere Arbeitsplätze einzurichten.

    Austauschveranstaltung „Ideenwettbewerb gegen Langzeitarbeitslosigkeit" am 29.11.2022 in Düsseldorf

    Am 29. November 2022 haben wir uns in Düsseldorf über die neuen Geschäftsfelder und die Integration von ehemaligen langzeitarbeitslosen Menschen ausgetauscht, die im Rahmen des Ideenwettbewerbs durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales gefördert werden. Herr Dr. Jan Gellermann vom IAB, stellet uns die Evaluation vor: "Unterstützungsbedarfe von Langzeitarbeitslosen beim (Wieder)Einstieg in das Erwerbsleben" 

    Im Rahmen der Veranstaltung wurden folgende ausgewählter Projekte vorgestellt:

    • Jugendwerk Köln gGmbH
    • Greenspacemanufaktur
    • Gut Einern e.V. 
    • Medienhaus Waltrop
    • Broodwormfarm
    •  HaBuS Verlag
    •  VIA Integration gGmbH
    •  shApZ.tv